öffentliche Unlöblichkeiten II
Grüß Gott
Hier präsentiere ich eine erneut entdeckte Unlöblichkeit in öffentlichem Raume. So wie in meinem letzten Beitrag dieser Art, werden redliche Ablichtungen meines Fernohrapparates dargeboten und situativ Texterklärt.
Die folgenden drei Ablichtungen befinden sich bei Gleis 5 am Franz Josephs Bahnhof. Dort in einem Schaukasten des
Vereins, also Wiener Kleinbahnen, Sektion FJB Franz Joseph Bahnhof, werden diverse zugbetreffende Ausstellungsstücke ausgestellt. Das hier sichtbare sind Züge, abmontierte Schilder und ähnliches:
Es lässt also vermuten, dass hier mit Zügen gespielt wird, nach dem die Lokführer in Frühpension gehen und nicht wissen was sie tun. Aber dann die Unlöblichkeit, in der rechten unteren Ecke befindet sich ein Fahrplanbuch. Mein Verdacht ist, dass hier nach dem Fahrplanbuch gespielt wird, ein näherer Blick offenbart:
Bahnhöfe und vermutlich Fahrpläne aus 1938! Ich habe überides hinaus eine Aufblähung des dort ausgestellten Reichsadlers mit dem Hakenkreuz über die Ablichtung gelegt, um das Auge des Betrachters zu schonen. Was soll das dort bitte? Spielen die Frühpensionisten dann etwa die Strecke Wien-Mauthausen nach? Und darüber hinaus, es ist der Franz Joseph's Bahnhof (!!), da sollen doch bitte Stationen aus dem Kaiserreich angefahren werden, nicht welche aus dem dritten Reich! Entsetzt brach ich daraufhin meine Mittagspause ab und spekulierte darüber, was in den Köpfen derjenigen für ein Gedankenwelt abläuft, wenn sie einen öffentlichen Schaukasten mit solchen Symbolen befüllen.
Ich bedanke mich bei Pater H für seine knüllerische Aufdeckung der zum Himmel hoch schreienden Unlöblichkeit! Es scheint sich um rechtsradikale Schergen zu handeln die in blinder Wut und dunklem Wahn mit ihrer verderbliche Gesinnung, getarnt durch Modellbahnen rundum, versuchen unsere Seele zu töten! Ich rufe zu einem "Bubenfäzes" gegen die Nazi-Modellbauer auf!
AntwortenLöschenEkelhaft. Es muss nicht alles verbrannt werden aus der Zeit, aber an öffentlichen Orten hat das nix verloren. Ich stehl das vielleicht mal für eine Ansichtssache beim Standard, Brüderchen.
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